DER OCHS UND SEIN HIRTE
Bild III: Das Finden
des Ochsen
Im Augenblick, da der Hirte die Stimme hört, springt er jäh zurück und trifft im
Erblicken den Ursprung. Die schweifenden Sinne sind in gelassenen Einklang mit
diesem Ursprung beruhigt. Unverhüllt durchwaltet der Ochse in seiner Ganzheit
jegliches Tun des Hirten. Er west in einer unabdingbaren Weise an, so wie das
Salz im Wasser des Meeres oder wie der Leim in der Farbe des Malers. Wenn der
Hirte die Augen weit aufschlägt und schaut, dann erblickt er nichts anderes als
sich selbst.
(1)
Auf
einmal erklingt des Buschsängers helle
Stimme oben im Wipfel.
Die Sonne
strahlt warm, mild weht der Wind,
am Ufer grünen die Weiden.
Es ist kein
Ort mehr, dahinein der Ochse sich entziehen könnte.
So schön das herrliche
Haupt mit den ragenden Hörnern, dass es kein Maler erreichte.
(2)
Bild: Japan, 15. Jh.
1:
Vorwort von Tsi-yüan
2:
Lobgedicht von Kuo-an
(廓庵師遠),12.
Jh.
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