唯 |
瓷 |
Der höchste Weg
ist nicht schwierig,
nur ohne Wahl.
Dies ist
der erste Vers des Gedichtes «Die Meißelschrift vom Glauben an den Geist» (铭心信).
Zugeschrieben wird dieses Zengedicht dem dritten Patriarchen in China Seng-ts'an
(jap. Sōsan). Seng-ts'an lebte um 600.
Es gibt ein paar Texte der
Zenliteratur, die mich, seit ich sie
kennengelernt habe, begleiten. Diese Worte von Seng-ts'an sind so ein Lieblingsvers.
Dieser erste Vers gibt in einfachen Worten das Thema des Hsin-hsin-ming
vor, und die nachfolgenden Strophen des Gedichts entfalten und erläutern
diesen ersten Vers, eine Erklärung des «höchsten Weges».
Und das ist
vielleicht zunächst schwer zu verstehen, solange wir mit unserem Verstand
verstehen wollen. Aber wenn wir einfach mit dem, was wir vom Höchsten
wissen, was wir vom Höchsten ahnen oder glauben, wenn wir mit diesem Wissen,
mit diesem Ahnen oder Glauben, und wenn es noch so wenig ist, wenn wir damit
einfach voran gehen, Schritt für Schritt, ohne auf Seitenwege zu achten,
ohne diese zu wählen – dann geht es uns im Herzen auf:
Der höchste Weg
ist nicht schwierig,
nur ohne Wahl.
Dieses
Schritt für Schritt
gilt auch für unsere Praxis des Zazen.
Jetzt
im Augenblick
sitzen wir.
Und tausend Gedanken
sind tausend
Wege.
Wir wählen keinen aus.
Jetzt
sitzen wir.
Der
höchste Weg
ist gar nicht schwierig,
nur ohne Wahl.
bertold
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